Flipped Learning
Worum geht es hier?
Flipped Learning oder „umgedrehtes Lernen“ beschreibt einen Ansatz, bei dem Schüler*innen Inhalte zunächst eigenständig erarbeiten, bevor sie sich in der gemeinsamen (synchronen) Zeit mit ihren Lehrpersonen und Mitschüler*innen austauschen und vertiefen. Dadurch wird die klassische Reihenfolge von Input und Übung „umgedreht“.
Was kannst du damit machen?
Flipped Learning eignet sich für viele Lernkontexte und bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Unterricht aktiv und schülerzentriert zu gestalten. Hier einige Beispiele:
- **Vorbereitete Erklärvideos**: Erstelle oder nutze kurze Videos, in denen du einen neuen Sachverhalt erklärst. Zum Beispiel ein Mathematikvideo, das die Lösung einer quadratischen Gleichung zeigt.
- **Interaktive Lerninhalte**: Mit Tools wie H5P kannst du interaktive Aufgaben erstellen, bei denen Lernende Quizfragen beantworten oder Texte annotieren.
- **Lesematerialien mit Leitfragen**: Bereite Texte vor, die die Schüler*innen vorab lesen und reflektieren. Ergänze Leitfragen, um das Verständnis zu fördern.
- **Diskussionsvorbereitungen**: Lass Lernende Informationen zu einem aktuellen Thema recherchieren und in der synchronen Zeit in Gruppen oder im Plenum diskutieren.
- **Projektarbeit vorbereiten**: Schüler*innen können erste Recherchen und Planungen für ein Projekt eigenständig durchführen und die Ergebnisse in der synchronen Zeit vorstellen und besprechen.
Warum ist Flipped Learning sinnvoll?
Flipped Learning bietet mehrere Vorteile, die den Lernprozess bereichern:
- **Individuelles Lerntempo**: Lernende können sich Inhalte in ihrem eigenen Tempo erschließen. Sie haben die Möglichkeit, Inhalte zu pausieren, zu wiederholen oder bei Bedarf zu überspringen.
- **Vertiefte Interaktion in der synchronen Zeit**: Da der Input bereits erfolgt ist, bleibt mehr Zeit für Fragen, Diskussionen, Problemlösungen und Kollaboration.
- **Förderung eigenständigen Lernens**: Lernende übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess und trainieren dabei wichtige Kompetenzen wie Zeitmanagement und Selbstorganisation.
- **Individuelle Unterstützung**: Lehrpersonen haben in der synchronen Zeit die Möglichkeit, gezielt auf Schwierigkeiten einzelner Lernender einzugehen.
- **Aktive Lernphasen**: Durch den Ansatz wird der Fokus stärker auf die aktive Verarbeitung und Anwendung des Wissens gelegt, anstatt nur auf die passive Aufnahme.