Challenge #4: Mit einem KI-Modell kreativ sein
Hintergrund
Es scheint zunächst ein Widerspruch, dass wir mit KI kreativ sein können - im Sinne von neuen Ideen entwickeln. Denn KI-Modelle basieren auf den Daten der Vergangenheit. Wie sollte daraus Neues entstehen? Der Schlüssel liegt darin, Kreativität als Remix zu verstehen. In dieser Perspektive entsteht Neues, indem Bestehendes kombiniert, vermischt oder verändert wird. Für solch eine Praxis sind KI-Modelle durch ihren systematischen Ansatz der Inhaltsgenerierung in Verbindung mit ihrer riesigen Datenbasis sehr gute Sparring-Partner.
Benötigtes Material
- Die unter der Anleitung beschriebenen Prompts und Praktiken
- Möglichst ein digitales Endgerät für jede Person mit einem KI-Modell für Text, das genutzt werden kann.
- Eine oder mehrere Herausforderungen, zu denen ihr Ideen sucht.
Anleitung
- Ihr öffnet ein beliebiges Sprachmodell und erkundet die folgenden Ideen für gemeinsame Ideenentwicklung:
- Ganz simpel: Ich möchte mit dir Ideen zu dieser Herausforderung entwickeln ... Dabei gehen wir wie folgt vor: Du schreibst eine erste Idee. Und fragst ich, was mir einfällt. Dann schreibe ich eine Idee, dann wieder du ... Wenn ich Stopp schreibe, schreibst du, welche Idee du nach den Kriterien: ... am sinnvollsten findest und fragst mich nach meiner Auswahl.
- Als Kopfstand: Ich möchte mit dir Ideen zu dieser Herausforderung entwickeln ... Um mein Denken zu öffnen, möchte ich erst einen Kopfstand machen, d.h. Ideen suchen, mit denen ich mein Ziel garantiert nicht erreiche. Ich starte mit solch einer dummen Idee. Du versuchst sie durch einen Aspekt noch ein bisschen dümmer zu machen. Dann bin ich wiedser mit einem Aspekt an der Reihe. Das geht immer so weiter, bis uns nichts mehr einfällt.
- Als umfangreiche Ideenentwicklung mit dem so genannten Scamper-Modell. Du benötigst dazu eine Beschreibung einer aktuellen Situation, die du verändern möchtest. Diese kannst du z.B. auch in ein KI-Sprachmodell einsprechen. Damit kannst du dann den folgenden Prompt nutzen:
Ich teile mit dir die Beschreibung einer Situation. Du fragst nach, wenn du davon etwas nicht verstanden hast. Dann starten wir die Ideenentwicklung. Dazu gehen wir so vor:
1. Ich gebe dir einen Buchstaben von der SCAMPER-Methode. Hier ist sie beschrieben:- S: Substitute = Ersetze – Komponenten, Materialien, Personen
- C: Combine = Kombiniere – vermische mit anderen Zusatzfunktionen oder Aggregaten; überschneide mit Service, integriere Funktionalität
- A: Adapt = Ändere ab, verändere Funktion, verwende ein Teil eines anderen Elements, einer Baugruppe, eines Aggregats
- M: Modify = Steigere oder vermindere Größe, Maßstab oder -stäblichkeit, verändere Gestalt, variiere Attribute (Farbe, Haptik, Akustik, …)
- P: Put = „Put to another use“ – Finde weitere Verwendung(en), finde anderen Zusammenhang zur Nutzung, formuliere den Anwendungsbereich um
- E: Eliminate = Entferne Elemente, Komponenten, reduziere auf Kernfunktion, vereinfache
- R: Reverse = Kehre um, stĂĽlpe das Innere nach auĂźen, stelle auf den Kopf, finde entgegengesetzte Nutzung
2. Ich schreibe dir, welche Idee mich am meisten anspricht - und den nächsten Buchstaben.
3. Du wiederholst Schritt 1.
4. Wenn ich 'Stopp' schreibe, gibst du mir eine Liste der von mir ausgewählten Ideen.
Du kommentierst meine Auswahl nicht. Bist du bereit?
- Fallen Euch noch weitere Ideen für Kreativitätsentwicklung mit KI als Sparring-Partner ein? Probiert sie aus!
- Reflektiert gemeinsam über Eure Erfahrungen mit dieser Form von Kreativitätsentwicklung. Was könntet ihr wie in euren Arbeitsalltag integrieren?
Fertig! Damit habt ihr diese Challenge erfolgreich bearbeitet, könnt sie abhaken und euch die nächste Herausforderung - gerne in einer neuen Gruppe - suchen.