Station 1: Prompting als Spiel gestalten
Grundsätzliche Idee
Begründung
Prompting als Spiel ist aus mehreren Gründen ein hilfreicher Ansatz für Kreativität.
- Ein Spiel hat Regeln
Durch das Festlegen von Regeln zu Beginn reflektiere ich über meine Zielstellung. Das ist hilfreich, denn wenn ich nicht weiß, nach was ich neu auf der Suche bin, kann ich auch keine Ideen dazu entwickeln. - Ein Spiel hat abwechselnde Spielzüge
Statt passiv auf KI-generierte Antworten zu warten, erfordert das spielerische Prompting aktive Beteiligung. Es gibt immer einen Wechsel: Ich bin an der Reihe, dann die KI ... So komme ich selbst ins Denken! - Ein Spiel lebt vom Prozess und ermöglicht Offenheit
Der Fokus liegt nicht nur auf dem Endergebnis, sondern auf dem kreativen Prozess. Die Offenheit eines Spiels erlaubt es, neue Ideen und Perspektiven zu entdecken, indem man mit der KI explorativ interagiert.
Beispiel
Ein praktisches Beispiel zur Umsetzung von Prompting als Spiel ist das 'Perspektiven-PingPong'. Hier geht es darum, ein Thema zu explorieren, indem man sich in unterschiedliche Perspektiven hineinversetzt. Das folgende Beispiel ist dabei aus lehrender Perspektive gewählt. Es geht um Unterstützung bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung, indem man sich in verschiedene Perspektiven hineinversetzt. Natürlich lässt sich der Prompt auch anpassen und auf andere Themen übertragen. Er kann auch durch Lernende für ihre jeweiligen Herausforderungen angepasst werden.
🔗 Prompt
Ich möchte mit dir ein Spiel spielen, das folgendermaßen funktioniert.
- Wir sind immer abwechselnd an der Reihe. Ich starte, dann du, dann schreibe ich wieder etwas, dann du ... Das Spiel endet, wenn ich schreibe: Das Spiel ist zu Ende!
- Wir nehmen in unseren Beiträgen immer eine zufällig ausgewählte Rolle aus der Schule ein. Das kann eine Lehrperson, eine Schülerin, ein Elternteil, ein außerschulischer Partner, die Schulleiterin ... sein. Alle diese Rollen können jeweils unterschiedliche Ausprägungen haben (z.B. eine sehr gute Schülerin, ein Schüler mit Migrationshintergrund, eine Lehrerin, die sich an reformpädagogischen Prinzipien orientiert, ein Elternteil, das große Sorgen im Kontext der Digitalisierung hat ...). In jedem Beitrag entscheiden wir uns für eine andere Rolle.
- Wir bauen unseren Beitrag folgendermaßen auf:
- Ich bin: [fiktiver Name und Infos zu meinen Charakteristika]
- Ich habe von dir diese Aussage gehört: [Wiederholung der Aussage von dem Beitrag davor]
- Ich denke dazu: [Ganz kurze Erläuterung der Perspektive]
- Das bringt mich stattdessen zu dieser Aussage: [neue Aussage]
- Die Beiträge sollen in sich logisch formuliert sein und immer eine veränderte Perspektive zum vorherigen Beitrag aufmachen. Der erste Beitrag wird von mir stammen. Da es der erste Beitrag ist, kann ich da noch nicht auf einen früheren Beitrag Bezug nehmen.
Hast du das Spiel verstanden und kann ich mit dem ersten Beitrag starten?
In diesem Fall könnte aus deiner Perspektive eine erste Aussage sein:
„Ich bin Lehrer*in an einem Berufsbildungszentrum in Schleswig-Holstein. Mir ist sehr daran gelegen, Bildung umzugestalten, so dass sie sozialer ist und von den Lernenden gedacht wird. Meine Aussage ist: „Schulen müssen so gestaltet sein, dass junge Menschen sich wohlfühlen, sonst können sie nicht gut lernen.“
👉 Jetzt seid ihr dran!
- Verständnis: Lest euch die Informationen durch und stellt sicher, dass alle in eurer Gruppe den grundsätzlichen Ansatz verstanden haben
- Erkundung: Experimentiert mit dem bereitgestellten Prompt: Probiert ihn für euch aus und passt ihn gerne inhaltlich an. Welche anderen Ideen habt ihr, um Prompting als Spiel zu gestalten? Denkt euch mögliche Spielregeln aus und probiert sie aus!
- Transfer: Wie könntet ihr Prompting als Spiel in Eurer Unterrichtspraxis anwenden? Was wäre ein möglicher Einsatz durch Lernende? wie hilft Prompting als Spiel bei Schul- und Unterrichtsentwicklung?